Eigentlich alle kennen sie, viele haben selbst bei ihr schwimmen gelernt oder sind auch immer noch als Schwimmer, Assistent:innen, Trainer:innen oder einfach als Mitglied dabei. Die Deutsche Lebens Rettungs Gesellschaft kurz DLRG ist ein gemeinnütziger Verein, welcher am 19. Oktober 1913 in Leipzig gegründet wurde. Sie entstand in Folge eines schweren Unglücks in Binz auf Rügen.
An jenem Abend des 28. Juli 1912 standen hunderte von Menschen auf der Seebrücke und warteten gespannt auf die Ankunft des Dampfers „Kronprinz Wilhelm“. Die Seebrücke hielt der großen Belastung nicht stand und brach teilweise ein. Etwa 70 bis 80 Menschen stürzten ins Wasser. 16 Personen, darunter zwei Kinder, ertranken daraufhin in der Ostsee. Nur einige wenige Anwesende, hauptsächlich Matrosen der Marine, konnten überhaupt schwimmen und retteten dadurch vielen Menschen das Leben. Dies verdeutlichte die Notwendigkeit des frühzeitigen Erlernens des schwimmens und des richtigen Verhaltens am und im Wasser. Seit Gründung gehören somit nun die Schwimm- und Rettungsschwimmausbildung, die Aufklärung über Wassergefahren und der Wasserrettungsdienst zu den Kernaufgaben der DLRG.
Die Schwimm-und Rettungsschwimmausbildung ist heute zudem wichtiger denn je, da der Anteil von Kindern, die nicht sicher schwimmen können, kontinuierlich ansteigt. Leider sind sich Eltern des daraus resultierenden Gefahren für die Kinder zu oft nicht bewusst. Ein Seepferdchen heißt nicht, wie nämlich oft fälschlicherweise angenommen wird, dass man sicher schwimmen kann. Es sagt aus, dass man voll und ganz an Wasser gewöhnt ist und sich 25m in einem erkennbaren Schwimmstil über Wasser halten kann. Dies müssen Kinder im besten Fall schon in der Grundschule lernen. Wir müssen aber dahin kommen, dass jedes Kind am Ende der Grundschule sich nicht nur kurzzeitig über Wasser halten kann, sondern wirklich sicher schwimmen kann.
Aber auch wenn du dich jetzt als Leser oder Leserin angesprochen fühlst und denkst ,,ich kann nicht schwimmen und wenn ich jetzt in einen Anfängerschwimmkurs gehe, bin ich da ja nur von kleinen Kindern umgeben“, keine Sorge! Denn es gibt immer den einen oder anderen älteren Teilnehmenden, der sich entschlossen hat, schwimmen zu lernen. Und letztendlich lernt man schwimmen immer für sich selbst, um sicher im Meer oder im Urlaub im Pool schwimmen zu können. Für Schülerinnen und Schüler ist es besonders gut, wenn alle aus der Klasse schwimmen können, also mindestens das Bronze-Abzeichen haben, weil dann auch Ausflüge an den Strand oder in das Schwimmbad möglich sind. Wenn man sich aber denkt ,,ich bin nun wirklich zu alt, um in einen normalen Anfängerkurs zu gehen“, kann man sich auch nach einem Kurs für Herangewachsene umschauen. Letztendlich sollte der Grundsatz gelten, dass man eigentlich nie zu alt ist, um schwimmen zu lernen. Und, ganz am Rande, ist es auch so einfach ein schönes Hobby.
Neben der Ausbildung gibt es ja auch noch den Wasserrettungsdienst. Jeden Sommer gehen mehrere tausend Rettungsschwimmer auf Wache an verschiedenen Stränden und Badestellen in ganz Deutschland. In der Saison, welche in der Regel vom 15. Mai bis zum 15. September geht, sitzen die ehrenamtlichen Rettungsschwimmer auf den Wachtürmen, kontinuierlich das Geschehen am und im Wasser beobachtend. Dabei zeigen sie auch durch die Flaggen auf der Station kontinuierlich an, wie sicher es gerade ist zu schwimmen und ob die Station besetzt ist.
Auch im Katastrophenschutz ist die DLRG tätig. So half sie beispielsweise tatkräftig bei den großen Überschwemmungen im Ahrtal vor zwei Jahren und auch bei den Überschwemmungen in den letzten Wochen mit.
Zum Schluss möchte ich sagen, dass die Arbeit der DLRG super wichtig ist und wir uns in Deutschland glücklich schätzen können mit ihr die größte freiwillige Wasserrettungsorganisation der Welt zu haben.
Wenn auch du Lust hast dich zu engagieren, dann melde dich gerne bei einem ortsansässigen Verein. Hier in der Umgebung gibt es die DLRG Fehmarn und die DLRG Großenbrode, die sich immer über neue Mitglieder freuen.