Im Gestaltenraum entstehen momentan spannende, englischsprachige Sketches. Sobald wir den Raum betraten, befanden wir uns in einer angenehmen, ruhigen Atmosphäre.
Nach Beurteilung der Leiterin wären die Teilnehmenden zu Beginn meist still gewesen und hätten sich erst aneinander gewöhnen müssen. Doch bei unserem zweiten Besuch im Projekt war die Stimmung unter den Kursteilnehmern eher fröhlich. Wir bekamen einen kurzen Einblick in die bist jetzt eingeübten Sketches. Unser erster Eindruck war sehr positiv, weil die Schüler/innen ihren Text auswendig und sie die Rollen gut herüberbringen konnten. Die Teilnehmer teilten sich in zwei Gruppen auf, was uns zunächst verwunderte. Während die eine Gruppe Ideen für einen weiteren Sketch sammelte, bereitete die andere Gruppe ihre Kulissen und Materialen vor, wie z.B. Stundenplan und Dekoration. Sobald sie damit fertig waren, übten sie ihre Texte kurz für sich. Sowohl die Schüler/innen als auch wir Journalisten hatten danach eine wohlverdiente Pause.
Anschließend kamen die Schüler/innen mit der Lehrerin in einem Sitzkreis zusammen und eine Gruppe stellte ihre Ideen vor. Die andere Gruppe war davon zunächst nicht begeistert, doch mit Hilfe der Lehrerin konnten sie einen Kompromiss finden. Dieser war, dass die Gruppe die den Vorschlag gemacht hatte, erst einmal die Szene entwickeln und die andere Gruppe mit ihrem Schauspiel fortfahren sollte. Die Rollen wurden überarbeitet und angepasst.
Die Schüler/innen probten ihre englischsprachigen Stücke mehrere Male. Nach jedem Durchgang gaben sie einander Verbesserungsvorschläge und die Lehrerin gab ihnen gute Tipps zur Verbesserung ihrer Gestik und Mimik. Es schien, als hätten die Kursteilnehmer eine gute Verbindung zur ihrer Lehrerin. Sie konnten die Kritik gut annehmen und umsetzen. Während der Durchgänge erstellten die Schüler Requisiten, welche wir sehr gut fanden. Auch die mitgebrachten oder erfundenen Kostüme waren passend und gaben die Atmosphäre der Stücke ebenfalls wieder. Die Teilnehmenden gingen sehr wertschätzend miteinander um. Wenn sie Fehler machten, verurteilen sie einander nicht. Im Gegenteil: sie lobten einander.
Die Kursteilnehmer lernten, sich gut mit den Rollen zu identifizieren und sich in diese hineinzufühlen. Nach ihren Proben wurde ihnen vorgeschlagen, untereinander ihre Texte zu üben und sich zu unterstützen. Die Schüler/innen sprachen sich während des Unterrichts immer wieder gut ab.
Die fertigen Sketches werden gefilmt. Wenn die Schüler/innen einen ihrer Sketches fertig hatten, bekamen sie einen weiteren Vorschlag. Diesen konnten sie individuell verändern. Zum Lernen des Textes oder des generellen Gestaltens hatten sie keine bestimmte Zeitvorgabe. Die Schüler/innen durften selbst entscheiden, was sie wann machen wollten. Uns fiel auf, dass die entstandenen Ideen äußerst kreativ waren.
Als die Kurzteilnehmer ihre Stücke probten, wirkten sie sehr enthusiastisch. Wir konnten sehen, dass sie gut mit ihrer Gestik und Mimik arbeiteten und so wirkte das Dargestellte auf uns lebendig. Die Teilnehmenden stellten die geplante Ironie und Stimmlagen stimmig zu ihren Rollen dar.
Wir beobachteten die Generalproben der für Freitag geplanten Aufführung. Dafür wurden drei Plakate vorbereitet. Wir beobachteten auch, dass die Kursteilnehmer mehrere Rollen übernehmen, wenn dies notwendig ist. Wir fanden es gut, dass die Schüler/innen sich nicht hindern ließen, Stücke mit mehr Rollen als Schauspielern aufführen zu wollen.
An den drei Tagen, an denen wir dort waren, hatten wir sehr viel Spaß beim Zugucken. Ab und zu mussten wir sogar laut lachen. Auch als Beobachter lernten auch wir einiges.