Adventskalender- Türchen 18

10 Weihnachtsfragen an Frau Laußat

Was sind Ihre liebsten Weihnachtstraditionen?

„Unsere einzige Tradition ist, dass es immer Raclette zum Essen gibt und zum Nachtisch Mousse au Chocolat. Das ist immer sehr schön, wenn man keine Entscheidungen mehr treffen muss. Und wir haben die Tradition, dass wir immer noch dem Weihnachtsmann einen Teller hinstellen und dann schauen, ob er auch bei uns gewesen ist oder nicht.“

Haben Sie Lieblingsweihnachtslieder oder Gesänge?


„Ja, „Maria durch ein Dornenwald ging“ und ,das ist das Wichtigste überhaupt, „Transeamus“ . Das ist ein lateinisches Weihnachtslied.
Das wurde bei mir früher immer gespielt, wenn wir in der Kirche waren, mit Riesenorchester in der Kirche. Und irgendwann war es dann so, dass ich auch selbst im Orchester gesessen und diese Lied gespielt habe. Das war immer eine sehr tolle Erfahrung und deswegen ist das mein allerliebstes Weihnachtslied.”

Haben Sie schon einmal an einem Weihnachtskonzert oder Spiel teilgenommen?

„Ja, als Jugendliche immer, weil ich ja Geige spiele. Ich war früher immer in so einem festen Ensemble, so dass ich jedes Jahr in der Weihnachtsmesse mitgewirkt habe. Und in der Grundschule gab es mal das Theaterstück „Nele geht nach Bethlehem“, bei dem ich die Hauptrolle gespielt habe. Das Stück wurde in der Kirche aufgeführt, also nicht nur vor den Eltern und der Schulgemeinschaft, sondern vor der ganzen Gemeinde.“

Und was sind einige der wertvollsten Lektionen, von denen Sie hoffen, dass Ihre Schüler sie aus der Weihnachtszeit lernen werden?

„Dass es sich immer noch lohnt, Wünsche zu haben und gleichzeitig, dass, trotz allem, nicht jeder Wunsch erfüllbar ist. Aber auch, dass sie dieses Zusammengehörigkeitsgefühl kennen lernen, dass man in der dunklen Jahreszeit immer eng zusammenrückt und sich miteinander eine gute Zeit macht. Ich finde es immer wichtig, dass die Atmosphäre passt und hoffe, dass die Schülerinnen und Schüler das zu Hause auch haben und dieses Wohlige dieser Jahreszeit dann auch erleben können.“

Welche Rolle spielt Musik bei ihrem Weihnachtsfest?

„Eine sehr große sogar. Seitdem ich hier wohne, bin ich zwar nicht mehr so katholisch geprägt, aber wir als Familie machen zu Weihnachten viel Musik. Wie versuchen dann auch Weihnachtslieder zu spielen, mit allen Instrumenten, die es bei uns in der Familie gibt. Jeder, der ein Instrument hat, spielt sein Instrument und die, die keins haben, singen.
Für dieses Jahr haben wir schon drei Lieder rausgesucht, die dann quasi ihre Aufführung erleben werden.“

Was ist Ihre schönste Kindheitserinnerung an Weihnachten?

„Bei uns kam früher das Christkind. An Heiligabend wurde dann das Wohnzimmer, wo der Tannenbaum stand, abgeschlossen, weil das Christkind ja alles vorbereiten musste. Und wir saßen den ganzen Tag vor dieser verschlossenen Türe. Und dann, wenn es dunkel war, man abends in der Kirche gewesen und dann zurückgekommen ist, dann musste ein Gedicht aufgesagt werden.
Und erst dann ging die Tür auf und dann stand da also der Tannenbaum in seiner strahlenden Pracht und die Geschenke lagen drunter. Das war im Grunde dieser Moment, auf den man das ganze Jahr über immer hingefiebert hat.“

Haben sie einen Lieblingsweihnachtsfilm oder ein Lieblingsbuch? Was macht ihn oder es für sie besonders?

„Also Lieblingsweihnachtsfilm ist „Love Actually“. Der Film spielt ja in England und, als der Film rauskam, war ich wegen meines Studienaufenthalts gerade dort. Deswegen mag ich ihn so gerne.
Und als Buch mag ich das „Weihnachtsgeheimnis“ von Jostein Garda ganz gerne, weil das als Buch wie ein Adventskalender ist. Man liest jeden Tag ein Kapitel und läuft dann quasi mit der Protagonistin mit und löst mit ihr das Weihnachtsrätsel beziehungsweise -geheimnis.“

Haben Sie schon einmal Weihnachten in einem anderen Land verbracht und inwiefern unterscheidet sich das von Ihren üblichen Feierlichkeiten?

„Ja, auf den Kanaren, aber das war dann ja irgendwie wie Urlaub.
Aber in England habe ich tatsächlich schon mal Weihnachten gefeiert, weil ich da halt studiert habe. Und das war ganz interessant.
Da habe ich tatsächlich zum ersten Mal Knallbonbons kennengelernt und auch Weihnachts-Dinner. Die Weihnachtszeit war aber auch ganz anders als bei uns. Es ging nicht so sehr um Besinnlichkeit in England, sondern es ging viel mehr um gemeinsames Feiern, sich treffen und für alle da sein. Ja und um Plump Pudding. Den fand ich, glaube ich, auch nicht ganz so schrecklich.
Aber ich bin dann doch froh, dass wir immer hier zu Hause feiern.


Ach ja, mir ist auch gerade eingefallen, dass ich auch schon mal in Florida zu Weihnachten war. Das war auch ganz schön verrückt, weil die ja mega weihnachtsaffin sind. In diesem warmen, feuchten Klima die ganzen Weihnachtsmänner, dekorierten Gärten und Schneemänner zu sehen, das passt halt so null. Das fand ich sehr beeindruckend, aber gleichzeitig ist es auch eine Kultur, die ich mir für Weihnachten nicht wünsche.“

Hatten Sie jemals ein unvergessliches Erlebnis beim Singen von Weihnachtsliedern?

„Also eigentlich immer, wenn man in der Kirche Weihnachtslieder singt. Ich finde Weihnachtslieder so ergreifend. Ich fange tatsächlich immer an zu weinen, wenn man sie singt. Bei uns in der Kirche beginnt die Messe im Dunkeln und zum Ende hin hat jeder eine Kerze in der Hand, die dann nacheinander entzündet wird. Hinterher sitzen dann alle im Kerzenschein und singen zusammen „O Du Fröhliche“. Wenn ich das so erzähle, bekomme ich eine Gänsehaut, weil es so schön ist. So etwas gibt es hier einfach nicht. Dafür müsste ich tatsächlich immer wieder nach Hause fahren und da ich jetzt hier Familie habe, habe ich das schon seit 20 Jahren nicht mehr getan. Das ist manchmal schade, aber unvergesslich.

Wenn Sie Weihnachten irgendwo auf der Welt verbringen könnten, welchen Ort würden Sie wählen und warum?

„Schwere Frage. Also ich glaube, der Ort wäre mir ganz egal. Die Hauptsache ist, dass die Menschen, die dabei sind, diejenigen sind, mit denen ich gerne Weihnachten feiere, also meine Familie.
Wenn die dabei sind, ist es mir eigentlich egal wo wir sind.
Aber Schnee wäre schon toll, denn für mich gehört Schnee eigentlich zu Weihnachten dazu, auch wenn man den in Deutschland ja eigentlich nie hat. Also ich würde mir Weihnachten im Schnee wünschen, an einem Ort mit einer schönen Kirche, einem guten Chor, einem guten Orchester und meinen Freunden und der Familie in der Nähe.“

Dies ist ein Gastbeitrag von Stefano, der für einige Wochen seine italienische Heimat verlassen hat, auf Fehmarn zur Schule gegangen ist und an der Arbeitsgemeinschaft Schulzeitung teilgenommen hat.

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